Wiedervereinigung

Im Zuge der Bearbeitung der Felsgesteingeräte nach dem Tag der offenen Tür im Juni 2009, die jetzt abgeschlossen wurden, konnte ein Schneidenfragment (32572-4) einer Beilklingen ohne Fundortangabe einem Nackenfragment (13038) vom Mondsee aus Grandodioritgneis zugeordnet werden (Abb.1). Das Schneidenfragment wurden in den 1960ern inventarisiert, da sich vermutlich bei den Kriegsschäden die Klebestelle gelöst hatte und sich die Inventarnummer nur am Nackenfragment befand. Die beiden Teile passen bestens aneinander, es "rastet ein". Aufgefallen war der eigentümliche, braune, blasige Kleber, der noch an beiden Stücken haftet (Abb.2).

Literatur:

L. Franz und J. Weninger, Die Funde aus dem prähistorischen Pfahlbauten im Mondsee. Anthropologische Gesellschaft in Wien und  Wiener Prähistorische Gesellschaft (Hrsg.).  In: Materialien zur Urgeschichte Österreichs, 3.Heft. Mit einem Beitrag E. Hofmann/ F. Angerer. 3. Heft, Wien 1927, 63.

Abb.1: Wiedervereinigung der Beilklingenteile vom Mondsee nach vermutlich 65 Jahren.

Abb.2: Kleberrest verrieten die Zusammengehörigkeit.

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Interessante Herstellungsspuren können an den Serpentinit-Beilklingen vom Götschenberg der Mondsee-Gruppe beobachtet werden. Die Beile wurden als Teil einer Steinwerkstatt von R. Much 1891 gefunden. Zuerst wird ein Geröll in die gewünschte Form zugeschlagen, wobei eine Breitseite die Originalgerölloberfläche beibehalten kann (3942). Die gegenüberliegende Breitseite zeigt Schlagnarben. Danach wird das Objekt durch Picken in die gewünschte Form gebracht, beginnend am umlaufenden Kantengrat (3943). Um vermutlich eine einheitliche, flächige Ausdehnung der Pickung zu erreichen wird ein v-förmiger Grat an einer Breitseite angelegt (Abb.3). Ist das Beil umlaufend gepickt, wird es an der Schneide oder umlaufend geschliffen (3938).

Literatur:

Georg Kyrle, Urgeschichte des Kronlandes Salzburg, Kunsttopographische Atlas, 1912, 5-6, 86-91.

 

 

Abb.3: v-förmiger Grat auf einer Beilklinge der Mondseegruppe vom Götschenberg (3943).