Giseh

Connie beginnt das Material aus Gisha (Gizeh, Giseh) von den von Karl Kromer in den 1970er Jahren durchgeführten Grabungen aufzuarbeiten (Abb.1). Die rund 1500 Objekte (Keramik, Silices, Wandbewurf) befinden sich in wohlgeordnetem Zustand (Abb.2). Die Originalinventar- und grabungsaufzeichnungen und die Publikation liegen vor. Wertvolle Informationen können daraus in die Datenbank der Sammlung einfließen. Karl Kromer verstarb 2003, womit der Bestand in die Studiensammlung einging.

Abb.1: Connie ordnet die Funde.

Abb.2: Die Funde sind gut verpackt und beschriftet.

Oberösterreichische Landesausstellung 2008

Die schönsten neolithischen Exponate der Uferrandsiedlung Station See am Mondsee aus dem Sammlungsbestand werden vom 29.4. - 2.11. 2008 im ehemaligen Kloster Traunkirchen im Rahmen der Oberösterreichischen Landesausstellung unter dem Thema "Schätze, Gräber, Opferplätze" zu sehen sein. Sie treten schon jetzt die Reise an, um in Mauerbach für den Katalog fotografiert zu werden (Abb.3).

Abb.3: Mondsee Material für die OÖLA 2008

Brotlaibidol

Abb.6: 4 cm breites Brotlaibidol (34120, Trnka 1982)

Im Rahmen eines italienischen Projektes zur digitalen Neuaufnahme von bronzezeitlichen Brotlaibidolen stattete die Projektcrew Prof. Gerhard Trnka (Abb.4 und 5) einen Besuch ab. In der Studiensammlung wurden mit einem 3D-Scanner Aufnahmen von Brotlaibidolen, darunter das einzige, das sich im Besitz der Sammlung befindet (Abb.6) durchgeführt. Dieses Fragment wurde 1939 am Burgstall bei Schiltern (NÖ) geborgen. Durch die Neuaufnahme aller Brotlaibidole, die Fundkonzentrationen in Norditalien (Gardasee), im mittleren Donauraum (Ostösterreich, Westslowakei, Ungarn) und im unteren Donaugebiet (Rumänien, Serbien) aufweisen, hofft man mehr über die Funktion dieser geheimnisvollen Keramikobjekte in Brotlaibform mit geometrischen Verzierungen zu erfahren. Bisherige Theorien sprechen von Stempeln, Träger mathematischer Aufzeichnungen oder ritueller Nutzung.

Literatur: 

G. Trnka, "Brotlaibidole" in Österreich, Archaeologia Austriaca 66, 1982, 61ff.

M. Şandor-Chicideanu, Neue Brotlaibidole aus Ton aus dem Becken der Unteren Donau, European Archaeology - online, Feb. 2002.


G. Trnka, Neue frühbronzezeitliche Brotlaibidolfunde in Ostösterreich, Bibliotheca Marmatia 2, 2003, 483ff.

A. Piccoli, A. Zanini, Italian bronze age impressed tablets. Proposals for a new analysis method and new acquisitions, Actes du XIVème Congrés UISPP, Université de Liège, Belgique, 2-8 septembre 2001, Section 11: L'âge du bronze en Europe et en Méditerranée, BAR Int. Ser. 1337, 2005, 83ff.

Abb.4: Brotlaibidole werden gescannt (v.li. Gianluca Cavagnini, Maria Bordoni, Simona Marchesini, Gerhard Trnka)

Abb.5: Gerhard Trnka mit Adalberto Piccoli