Wie groß ist die Sammlung Much?

Die Sammlung Much, Herzstück der Studiensammlung, wurde 1912 nach dem Ableben von Matthäus Much vom Unterrichtsminsterium angekauft und dem heutigen Institut für Ur- und Frühgeschichte anvertraut. Georg Kyrle ordnete die Sammlung, gab Objekte an das Ethnologische und Paläontologische Institut weiter und legte vermutlich im Zuge dessen die älteste Kartei (Abb.1) der Studiensammlung an. Diese Kartei beginnt mit Inventarnummer 1 und endet mit 23.959. Somit ist anzunehmen, dass die Sammlung rund 24.000 Objekt umfaßt. Dies behauptet auch O. Menghin 1913, während Kießling 1914 von nur 12.000 berichtet. Krause dagegen meint 1988, dass die Sammlung aufgrund der Sammlungsinventarliste 17.800 beträgt. Hier scheinen also Abweichungen bis zu 10.000 Stück auf. Wesentlich scheint zu sein, welcher Bestand überhaupt gemeint ist. Die Sammlung selbst war immer, auch schon zu Muchs Lebzeiten einem Wandel unterworfen:

1) Er tauschte und verkaufte Gegenstände aus seiner Sammlung.

2) Es wurde nicht die gesamte Sammlung 1912 angekauft. So wurde z.B. 1949 ein Rest von Rudolf Much gekauft.

3) Ein Teil ging an anderer Institute.

4) Ein Teil ging 1945 als Kriegsschaden verloren.

5) Die Nummerierung der Kartei bis 23.959 weist große Lücken auf, die auf den Karteikarten als "vakat" bezeichnet werden. Wobei noch nicht klar ist, ob Kyrle die Nummerierung der Objekte von Much vollkommen übernommen hat.

Im Zug des Digitalisierungsprojektes, bei dem jedes Objekt einzeln erfaßt wird, kann das Problem etwas genauer behandelt werden. Innerhalb der 23.959 Inventarnummern befinden sich nur 19.000, die aufgrund der ältesten Kartei der Sammlung Much zuzuordnen sind. Von diesen wurden allerdings 4.300 Stück im Krieg zerstört, somit bleibt ein heute noch verfügbarer Rest von 14.760 von rund 20.000 Stück, die ursprünglich in den Bestand der Studiensammlung eingingen. Nach Abschluß des Projektes kann der genaue Bestand abgerufen werden.

Literatur:

W. Krause, Die Sammlung "Matthäus Much" des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien. Stillfried - urgeschichtliches Material, nicht eingereichte Diplomarbeit bei F. Felgenhauer, Universität Wien, Wien 1988.

Abb.1: Die Kartei Much.

Digital Archiving of the Department Collection

Beim diesjährigen Kongress "Cultural Heritage and New Technologies" im Wiener Rathaus wurde zum Thema "Archiving" den internationalen Teilnehmern das Digitalisierungsprojekt der Studiensammlung vorgestellt (Abb.). Unter dem Titel "Digital Archiving of the Department Collection" wurde über die Geschichte der Sammlung, Ziele, Ablauforganisation und Output des Projektes berichtet. Die durch das Projekt erfaßten Daten sollen noch in 100 Jahren verfügbar sein (Abb.3).

Abb.2: Digital Archiving of the Department Collection (Foto S. Uhlirz)

Abb.3: Longterm Data Storage - Langzeitarchivierung der Sammungsdaten.