Býčí skála Höhle (Projekt Nr.76)

Die Sammlung Much beinhaltet zahlreiche Artefakte aus der Býčí skála-Höhle. Darunter befindet sich ein Spitzschaber (Abb.1) aus grauem, patiniertem Silex mit, in einer Spitze endenden retuschierten Kanten, sowie ein gezähntes Rückenmesser (Abb.2). Desweiteren sind Tierknochen (Abb.3), Absplisse und Konglomerate aus Steinen mit Klingen oder Knochen (Abb.4) erhalten. Aus der Sammlung Böhmker beherbergt die Institutssammlung Höhlenbärzähne (Abb.5).

Die eisenzeitlichen Objekte aus der Býčí skála-Höhle der Sammlung Much wurden 1972 der Prähistorischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien überlassen.

Aus der Sammlung Hofmann sind acht verkohlte Getreidekörner aus der Býčí skála-Höhle erhalten (Abb.6).

Die im mährischen Karst liegende Býčí skála-Höhle (Stierfelshöhle) ist vor allem durch ihre hallstattzeitlichen Funde und Bestattungen bekannt. Die Entdeckung paläolithischer Schichten geht auf J. Wankel aus dem Jahr 1870/71 zurück. In der südlichen Seitenhalle wurden einige Hundert Steingeräte und Tierknochenfragmente geborgen. In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu umfangreichen Grabungen mit zahlreichen Artefakten die dem mährischen Magdalénien zugeordnet werden. Bedeutende Funde sind Gravierungen auf Schiefergeröll mit gekreuzten und parallelen Linien und eine Wandzeichnung, die einen Paarhufer darstellt. Die Paläolith-Besiedelung kann in der nördlichen und südlichen Seitenhalle, hier bleibt die Temperatur relativ konstant, angenommen werden.

Literatur:

M. Oliva, Das Paläolithikum aus der Býčí skála-Höhle, Pravěk NŘ 5, 1995, 25-38.

H. Parzinger, J. Nekvasil, F.E. Barth, Die Býčí skála-Höhle, Ein hallstattzeitlicher Höhlenopferplatz in Mähren, Römisch-Germanische Forschungen 54, 1995.

DatierungGesamtBeinGlasKeramik Metallorg. MaterialSteinn. zuordenbar
Fehlbestand3611321721
keine Info erhalten3636
Ohne Datierung3415316
Ohne Datierung: Steinzeit49148
Paläolithikum1313