Mondsee/Station See (Projekt Nr.1-4,7,38,39)

Die Station See am Mondsee wurde von Matthäus Much als prähistorische Fundstätte 1872 entdeckt. Aus dem Seeschlamm zwischen den erhaltenen Holzpfosten einer kupferzeitlichen Uferrandsiedlung barg er tausende Fundstücke. An erster Stelle sind organische Rest wie Brot, Äpfel, Getreide, Holz zu erwähnen, die sich aufgrund des Sauerstoffabschlusses im Wasser über 5000 Jahre erhalten haben. Einen großen Anteil macht die charakteristische und namensgebende Keramik aus, gefolgt von Steinwerkzeugen, insbesondere 500 Silexpfeilspitzen, 500 Steinbeil, sowie Reibplatten, Klopfsteine und Schleifsteine. Einen großen Anteil nahmen bearbeitet Tierknochen und Geweihstücke ein, wovon bei Kriegsschäden rund 500 Stück verloren gingen. 30 Fundobjekte aus nahezu reinem Kupfer in Form von Beilen, Dolchen, Angelhacken und Spiralen zeigen den Beginn der Metallverarbeitung an. Die rund 6.000 Fundstücke vom Mondsee wurden 1912 mit der Sammlung Much, die insgesamt 20.000 Objekte enthielt, als Grundstein der Studiensammlung des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie angekauft.

Literatur:

V. Reiter, Aktueller Forschungsstand der Mondsee-Funde in der Studiensammlung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien, Archäologie Österreichs19/2, 2008, 33-38.