Pottenbrunn (Projekt Nr.69)

Die hier vorgelegten Funde stammen aus den Grabungen von H. Friesinger auf dem Gräberfeld in Pottenbrunn in den Jahren 1965 und 1966, bei denen insgesamt 66 Bestattungen geborgen wurden. Er datiert das Gräberfeld in die 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts.

Die Gräber sind fast alle West-Ost orientiert. Bei 14 Gräbern konnten Reste von rechteckigen Holzsärgen nachgewiesen werden. Die meisten Bestatteten liegen in gestreckter Rückenlage. Die Tiefe bei Erwachsenengräbern beträgt durchschnittlich 85 cm, bei Kindergräbern 56 cm, wobei festgestellt wurde, dass tiefere Gräber reicher ausgestattete Bestattungen aufweisen.

54 der insgesamt 66 Bestattungen haben Beigaben: Das können Nahrungsmittelbeigaben in Form von Fleisch sein, in acht Gräbern wurden auch Reste von Hühnereiern gefunden. Weitere Beigaben sind Perlenketten (Abb.1), Beinkämme (Abb.2), Fingerringe (Abb.3), Tongefäße (Abb.4), Ohrringe (Abb.5) und Eisenmesser. In einem Grab wurden die Reste eines Holzeimers mit Eisenreifen gefunden.

1973 wurden die Ausgrabungen vom Naturhistorischen Museum übernommen und unter J. Jungwirth und H. Windl fortgeführt. Weitere Ausgrabungen erfolgten 1974 durch P. Spindler und H. Windl.

Die Grabungen erbrachten insgesamt die Gräber von 199 Individuen (49 Männer, 51 Frauen, 98 Kinder). Es konnten acht Doppelbestattungen, eine Dreifachbestattung und neun Nachbestattungen festgestellt werden.

Neben den Gräbern konnten in dem Gräberfeld auch neolithische Siedlungsanlagen festgestellt werden.

Literatur:

H. Friesinger, Frühmittelalterliche Körpergräber aus Pottenbrunn, Stadtgemeinde St. Pölten, NÖ, Archaeologia Austriaca 51, 1972, 113–189.

S. Fabrizii-Reuer/E. Reuer, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Pottenbrunn, Niederösterreich. Anthropologische Auswertung, Mitteilungen der Prähistorischen Kommission 40, 2001.

DatierungGesamtBeinKeramik GlasMetallSteinorg. Materialn. zuordenbar
Fehlbestand1891227528459
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