Kronberg

Südlich des Ortes Kronberg befindet sich der Scheibenberg, eine ausgedehnten Hochfläche, welche gegen Westen, Norden und Süden abfällt. An der ungeschützten Ostseite waren bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts noch zwei parallele, niedrige Wälle zu sehen.

Matthäus Much wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Kronberg auf den Sammler Phillipp Gärtner aufmerksam, welcher von den Feldern des Scheibenberges bereits über 60 Bronzepfeilspitzen, neolithische Steingeräte und Gefäßscherben (Abb.1) aus anderen Zeiten zusammengetragen hatte. Der Großteil dieses Fundmaterials wurde von ihm jedoch verschenkt. Nur wenige Objekte, die er sich behalten hatte, gelangten später über Matthäus Much an das Urgeschichtliche Institut Wien und geben Zeugnis davon ab, dass die Hochfläche des strategisch günstig gelegenen Scheibenberges wohl während sämtlicher urgeschichtlicher Zeitspannen besiedelt war. Auch von einem Tumulus mit Brandgräbern wird berichtet.

1972 gelangten durch Stefan Nebehay eine Bronzepfeilspitze mit Schafttülle und Flügelwiderhaken sowie zwei Spinnwirtel in die Sammlung des Urgeschichtlichen Institutes.

In den 1980er Jahren gelangten mit der Sammlung Moßler einige Fundstücke (Pfeilspitzen Abb.2, Tüllenspitze) von Kronberg in die Studiensammlung, die von den Aufsammlungen und einer Grabung (1923) stammen könnten.

 

Literatur:

M. Much, Germanische Wohnsitze und Baudenkmäler in Niederösterreich, Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft V, 1875, 94-95.

K. Kriegler, Urgeschichte der Gerichtsbezirke Korneuburg und Wolkersdorf, unpublizierte Dissertation an der Universität Wien, 1930, 109-118.

Chr. Peschek, Scheibenberg bei Kronberg, Die Junghallstattzeitliche Kultur im Reichsgau Niederdonau, unpublizierte Habilitation am Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Uni Wien, Wien 1942, 291-294.

K. Mossler, Fundberichte aus Österreich 2, 1935, 21.

Abb.1: Hallstattzeitliches Gefäßfragment (15528, Foto B. Schier).

Abb.2: Bronzepfeilspitze Sammlung Moßler (39474, H. Gruber).

DatierungGesamtKeramik MetallSteinn. zuordenbar
Fehlbestand198101
keine Info erhalten11
Siehe Katalogtext88
Ohne Datierung13112
Ohne Datierung:prähistorisch432320
Ohne Datierung:nach-prähistorisch211
Neolithikum66
Bronzezeit:Mittelbronzezeit:nicht näher zuordenbar211
Urnenfelderzeit:jüngere Urnenfelderzeit=HaB11
Hallstattzeit66