Mondsee Metalle (Projekt Nr.38)
Ein Teil der Metallfunde - die Beile, einige Dolche und die Spiralen (Abb.1) - aus dem Mondsee gehören zu den frühesten Kupferfunde des Ostalpenraumes.
Die Herkunft des Mondseekupfers ist trotz weit reichender Forschungen noch immer nicht geklärt. Das Kupfer ist durch seinen hohen Anteil an Arsen gekennzeichnet. Diese Kupfer-Arsen Zusammensetzung der frühen europäischen Kupfergegenstände ist abgesehen vom alpinen Raum im Karpatenbecken, am Schwarzen Meer und in Südskandinavien (Riesebusch-Kupfer) bekannt. Im alpinen Raum konzentrieren sich die Funde des Mondseekupfers auf das Salzkammgut, den Bodenseeraum und den Züricher See des Mondsee- Altheim-Pfyn Horizontes. Durch eine Bleiisotopenanalyse wurde festgestellt, dass vermutlich das südskandinavisch Riesebusch-Kupfer ebenfalls aus dem ostalpinen Raum stammt. Trotz der regionalen Kupferverarbeitung im Salzkammergut, nachweislich durch Gußgeräte wie Gußlöffel und Gußtröge mit Kupferschlackereste vom Mondsee, konnte der Abbauort nicht lokalisiert werden. Weder die mittelschwedischen Kupfervorkommen noch die alpinen Abbauorte wie Mitterberg und Götschenberg oder der in den Dolomiten liegende Mariahilfbergl bei Brixlegg im Inntal weisen diese typische Kupfer-Arsen Zusammensetzung auf. Der älteste Mondseekupferfund stammt aus der Feuchtbodensieldung im kärtner Keutschacher See, der mit dem beginnenden 4. Jahrtausend dendrochronologisch datiert und damit etwas älter als die ersten Siedlungsspuren der namensgebenden Uferrandsiedlung am Mondsee anzusetzen ist.
Literatur:
Ruttkay, Cichocki, Pernicka, Pucher, 2004, 50-68.
Klassen, Stürup, 2001, 55-73.
Obereder, Pernicka, Ruttkay, 1993, 5-9.
Datierung | Gesamt | Metall |
---|---|---|
Fehlbestand | 14 | 14 |
Neolithikum:Spätneolithikum | 22 | 22 |
Neolithikum:Endneolithikum | 4 | 4 |
Bronzezeit | 1 | 1 |
Dateigröße: 70 kB