Sammlung Much
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Zur Sammlung Much
Die Sammlung Much wurde 1912 nach Ableben von Matthäus Much, einem Pionier der Urgeschichtsforschung der k. u. k. Monarchie, angekauft. Über deren genaues Ausmaß können unterschiedliche Angaben nachgelesen werden. 1949 wurden rund 450 restliche Gustostückerl vom Enkel Matthäus Muchs erworben. Heute werden in der Studiensammlung 20230 Stk. als Bestandteil der Sammlung Much geführt, wovon rund 4500 vermutlich durch Kriegsschäden verloren gingen.
Zahlreiche wichtige Fundkomplexe daraus wurden in den vergangenen 100 Jahren wissenschaftlich erforscht und publiziert und bildeten somit die Grundlage weiterer Forschungen. Diese Fundkomplexe wurden im Digitalisierungsprojekt der Studiensammlung in Einzelprojekten erfaßt und dargestellt.
Die Funde aus Mondsee (6265 Stk.), Stillfried (2432 Stk.) und den Kupferbergwerken Mitterberg und Kelchalm (857 Stk.) nehmen heute noch ein herausragende Stellung in der Forschungsgeschichte ein.
Geographisch zwischen Mondsee und Mitterberg und Kelchalpe liegt der Götschenberg, der von Much der Salzach entlang auf der Suche nach Geröllen für Steinbeile bzw. Kupferlagerstätten als archäologische Fundstelle entdeckt wurde.
Als das beeindruckendste Fundensemble können sicherlich die Inventare der hallstattzeitlichen Fürstengräber in den Grabhügeln von Rabensburg, Bernhardsthal und Bullendorf (216 Stk.) bezeichnet werden.
Zeitlich dazu passend können die Beigaben der Flachgräber von Hallstatt (535 Stk.) gestellt werden, die Much vom Entdecker des Gräberfeldes Johann Georg Ramsauer gekauft hat.
Auch niederösterreichische Siedlungen am Kronberg (94 Stk.) oder Bisamberg (274 Stk.), Heidenstatt (376 Stk.), Großweikersdorf (577 Stk.), Vitusberg (431 Stk.) und Malleiten (92 Stk.) lagen im Interessensgebiet des Forschers.
Überreste eines frühbronzezeitlichen Gräberfeldes barg er in Roggendorf (56 Stk.).
Aus Willendorf befinden sich zahlreiche jungpaläolithische Steinartefakte in der Sammlung (2243 Stk.), die gerne für Lehrzwecke herangezogen werden. Fundumstände sind allerdings nicht überliefert und somit auch nicht die genauen Fundstellen und Schichten. Vermutlich wurden diese Artakte vor der Auffindung der Venusfigur 1908 geborgen.
Teile bzw. Einzelstücke seiner Sammlung sind in themenspezifische Einzelprojekte eingegangen, so z.B. die Flintbeile, -sicheln und -dolche.
Eine geringe Anzahl werden in folgende Projekte im Kontext mit Funden anderer Bestände dargestellt, so zB. Au am Leithagebirge (3 Stk.) oder in der Lehrveranstaltung Römische Kaiserzeit SoSe 2008 (23 Stk)
Größere Fundkomplexe der k.k. Monarchie sind repräsentiert durch die Býčí Skála-Höhle (158 Stk. größtenteils an das Naturhistorische Museum Wien abgetreten) und Groß Koluda (196 Stk.)
Unikate stellen die Salzbriquetagen aus Vic ( 33 Stk.) nicht nur in der Sammlung Much sondern auch im Gesamtbestand dar.
Außereuropäische Steinartefakte der Sammlung Much sind aus Ägypten im Bestand geblieben, so aus Theben (176 Stk.) oder anderen Kleinkomplexen (13 Stk.) Andere wurden an andere Sammlungen weitergegeben, z. B. ein Artefakt aus Peru an das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie.
Ein Teil der Felsgesteingeräte, Beile und Äxte aus zähem Gestein, geschlagen, gepickt und geschliffen aus der Sammlung Much diverser Fundorte (132 Stk.) waren am Tag der offenen Tür 2009 in der Studiensammlung ausgestellt.
Die restlichen Artefakte, 3859 Stk. stammen von über 200 Fundorten größtenteils im Einzugsgebiet des östlichen Österreichs, die Much aufsammelte, um seinen beeindruckenden Überblick über die archäologische Hinterlassenschaft der Leute, die einst hier gelebt haben, zu gewinnen.