Sommerein (Projekt Nr.27)
Die niederösterreichische Gemeinde Sommerein liegt im Industrieviertel und ist schon seit langem als archäologischer Fundort bekannt. Aufgrund der hohen Sammlungs- und Grabungstätigkeiten konnten Nachweise für die Besiedelung aus beinahe allen ur- und frühgeschichtlichen Epochen von der Jungsteinzeit bis zum Hoch- und Spätmittelalter erbracht werden. Besonders verdient in der Erforschung seiner Heimat machte sich der Wirtschaftsrat Alexander Ritter von Seracsin (1883-1952), aus dessen Besitz auch der Großteil der Funde der Studiensammlung stammt.
Trotz der geringen Anzahl von nur 128 Objekten, die sich in der Sammlung des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie aus Sommerein befinden, repräsentieren sie eine Fülle von verschiedenen Zeitstufen (Neolithikum, Bronzezeit, Hallstatt- und Latenezeit, Römische Kaiserzeit und Mittelalter). Der Großteil der Funde datiert ins Früh- und Mittelneolithikum (Linearband- und Notenkopfkeramik, sowie Lengyelkultur) und ins Frühmittelalter (awarische Gräberfunde).
26 dieser Objekte stammen aus der Sammlung Weinfurter, die 1968 der Studiensammlung zum Geschenk gemacht wurde, ein Metallanhänger war 1972 ein Geschenk von Herrn Dr. S. Nebenhay. 101 Objekte erhielt das Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie von Alexander Seracsin in den Jahren 1918, 1949 und nach seinem Tode 1952.
Der überwiegende Teil der Objekte aus Sommerein besteht aus Keramikfragmenten, den zweithöchsten Anteil stellen die Metallfunde (23 Stück) dar. Die restlichen 7 Funde setzen sich aus den Materialien Glas, Holz, Stein und Bein zusammen.
Literatur:
F. Daim, A. Lippert, Das awarische Gräberfeld von Sommerein am Leithagebirge, NÖ, Studien zur Archäologie der Awaren I. R. Pittioni, H. Vetters (Hrsg.) Studien zur Ur- und Frühgeschichte des Donau- und Alpenraumes Nr. 2, 1984.
J.-W. Neugebauer (Hrsg.), Jungsteinzeit im Osten Österreichs, Wiss. Schriftenreihe Niederösterreich, Bd. 102-105, 1995, 42.
A. Seracsin, Vor- und frühgeschichtliche Funde aus dem Leithagebirge (Niederösterreich und Burgenland). WPZ X, 1923, 65-76.
Datierung | Gesamt | Bein | Glas | Keramik | Metall | org. Material | Stein |
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Fehlbestand | 37 | 2 | 33 | 2 | |||
Siehe Katalogtext | 2 | 2 | |||||
Ohne Datierung:prähistorisch | 9 | 9 | |||||
Neolithikum | 15 | 15 | |||||
Neolithikum:Frühneolithikum | 16 | 15 | |||||
Neolithikum:Mittelneolithikum | 12 | 12 | |||||
Neolithikum:Spätneolithikum | 1 | 1 | |||||
Bronzezeit | 1 | 1 | |||||
Bronzezeit:Frühbronzezeit: HaA | 1 | 1 | |||||
Urnenfelderzeit:ältere Urnenfelderzeit=HaA | 1 | 1 | |||||
Hallstattzeit | 2 | 2 | |||||
Hallstattzeit: HaC | 3 | 3 | |||||
Latènezeit | 1 | 1 | |||||
Römische Kaiserzeit:Übergangshorizont: B2/C1 | 1 | 1 | |||||
Frühmittelalter | 1 | 1 | |||||
Frühmittelalter: awarisch:nicht näher zuordenbar | 22 | 2 | 1 | 19 | |||
Frühmittelalter:nicht näher zuordenbar | 3 | 1 | 2 |
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